Rote Rebell:innen feiern eine belgische Blockade beim EU-Parlament. Foto: Pieter Geens
Diese Ausgabe: April Siege! | Brüsseler Blockade | Lasst den Viktoriasee atmen!
Liebe:r Rebell:in,
Als eine kleine Gruppe von Student:innen an der Columbia University in New York Zelte aufschlug, um friedlich gegen den israelischen Völkermord in Gaza zu protestieren, konnte niemand ahnen, dass dies eine weltweite Bewegung auslösen würde.
Doch dann beschloss der Präsident der Universität, die Bereitschaftspolizei einzuschalten, 100 Studenten wurden brutal verhaftet, und die Empörung führte dazu, dass in ganz Amerika und dann in der ganzen Welt Solidaritätscamps eingerichtet wurden.
Seit Wochen trotzen die amerikanischen Studenten der Polizeigewalt, den feindseligen Medien, dem faschistischen Mob und der politischen Verurteilung. Mehr als 2000 wurden verhaftet. Aber sie bleiben standhaft. Sie haben mit ihrem Widerstand die Staatsoberhäupter der Welt wie Schwächlinge und die westlichen Medien wie Geistesgestörte aussehen lassen und die Krise in Palästina in den Vordergrund gerückt. Außerdem haben sie bewiesen, dass friedlicher Protest die Welt verändern kann.
Ein friedlich protestierender Student wird von der Bereitschaftspolizei in LA festgenommen. Foto: Eric Kelly
In dieser Ausgabe unterstreichen wir die Macht des friedlichen Protests, indem wir einige beeindruckende Siege von Umweltaktivist:innen im vergangenen Monat hervorheben. Von Corporate Divestment über bahnbrechende Gerichtsurteile zu politischen Zugeständnissen - der April war voller Erfolge für den Klimaschutz. In unserem Sonderbericht erfahren Sie mehr über die sechs besten.
In Aktionshöhepunkte berichten wir über eine gemeinschaftliche Blockade niederländischer und belgischer Rebell:innen in Brüssel, dem ersten Erfolg eines neuen europaweiten Bündnisses gegen die Subventionierung fossiler Brennstoffe. Außerdem untersuchen wir ein weiteres Aktivistenbündnis in der kenianischen Stadt Kisumu, wo Demonstranten für den Erhalt des Lebens in ihrer lokalen Wasserquelle, dem Viktoriasee, kämpfen.
Ein Bündnis junger Aktivist:innen schlägt Wellen am Viktoriasee in Kenia.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts gibt es 151 pro-palästinensische Camps an Universitäten in ganz Amerika, Kanada, Mexiko, Argentinien, Irland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Deutschland, der Türkei, Tunesien, Australien und Japan. Auch in Italien, Indien und im Libanon gab es Studentenkundgebungen. In Israel wurde von einem Militärgericht die Haftstrafen zwei Studenten, die den Militärdienst verweigerten, verlängert. Junge Helden gibt es überall, wo man hinschaut.
Eine neue Generation widersetzt sich dem Horror und der Verlogenheit der alten Welt und kommt zusammen, um eine neue Welt zu schaffen. Wenn Student:innen unsere Zukunft sind, dann sieht die Zukunft rosig aus.
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Inhalte
- Aktionshöhepunkte: Brüsseler Blockade, Lasst den Viktoriasee Wieder Atmen!
- Sonderbericht: 6 Siege im April, die uns inspirieren
- Aktionsüberblick: Serbien, Ungarn, Kanada, Uganda, Vereinigtes Königreich, Australien, USA, Spanien, Ruanda, Schweden, Italien, Demokratische Republik Kongo
- Must Reads: Interview mit Vincent Bevins, Podcast über den Sieg vor dem Schweitzer Gericht, Aufstand in Panama, Forever Chemical
- Ankündigungen: Schmeißt Umweltverschmutzer aus Afrika raus, XR GB/Südamerika Appell, Totale Liquidation!
Aktionshöhepunkte
Polizeigewalt für Einstellung der EU-Subventionen fossiler Brennstoffe
4 MAI | Brüssel, Belgien
Rote Rebellen feiern die Ankunft der Blockierer:innen. Foto: Wouter van Leeuwen
Hunderte Rebell:innen aus ganz Europa, darunter Busladungen von Aktivist:innen aus den Niederlanden, wurden während einer friedlichen Blockade in Brüssel, einen Monat vor den EU-Wahlen, Opfer von Polizeigewalt.
270 Demonstrant:innen zogen mit Sprechchören und Bannern gegen die Subventionierung fossiler Brennstoffe eine Straße neben dem Europäischen Parlament entlang, bevor sie sich hinsetzten und den Eingang zu einem Tunnel blockierten. Die Bereitschaftspolizei kreiste jene Demonstrant:innen, die sich weigerten zu gehen, ein, fesselte sie mit Kunststoff-Kabelbindern, lud sie in Busse und hielt sie mehrere Stunden lang in Zellen fest.
Es kam noch schlimmer: Eine Gruppe von 50 Aktivist:innen, darunter Familien, Kinder und ältere Menschen, hatte sich auf einem nahe gelegenen öffentlichen Platz versammelt, um die Vorträge eines Mitglieds des Europäischen Parlaments und ehemaligen UN-Sonderberichterstatters zu hören. Die Bereitschaftspolizei löste auch diese angemeldete Versammlung auf, drückte einige Personen zu Boden und schlug sie mit Schlagstöcken.
Die Rebell:innen wurden von starkem Regen anstatt den Wasserwerfern der Polizei durchnässt, setzen sie Armlocks und Klebstoff ein, um die Blockade zu verlängern. Foto: Pieter Geens
Insgesamt wurden 132 Rebell:innen während der Proteste verhaftet. Die Aktion war eine Zusammenarbeit zwischen XR Belgien und XR Niederlande, die von United for Climate Justice (UCJ) organisiert wurde. UCJ ist eine neue europäische Koalition, an der sich Umweltgruppen aus 15 verschiedenen Ländern beteiligen und deren Gründung durch die Straßenblockaden auf der A12 in den Niederlanden inspiriert wurde.
Die A12-Kampagne gab XR Niederlande neuen Schwung, lies die Organisation mit neuen Freiwilligen anschwellen und drängte schließlich das niederländische Parlament, ein Ende der Subventionen für fossile Brennstoffe vorzuschlagen, was die Hauptforderung der Kampagne war. Doch seit diesem Höhepunkt im letzten Jahr ist der politische Prozess ins Stocken geraten. Als Ausrede wird die „Komplexität der europäischen Vereinbarungen“ angeführt. Daher weitet die UCJ ihre Kampagne zur Beendigung der Subventionen nun auf die gesamte EU aus.
Die EU gibt jährlich mehr als 405.000.000.000 € für die Subventionierung fossiler Brennstoffe aus. Das ist zehnmal mehr, als sie für umweltfreundliche Maßnahmen ausgibt und bedeutet, dass der durchschnittliche EU-Steuerzahler rund 2000 € pro Jahr für die Zerstörung des Planeten zahlen muss.
Die UCJ-Kampagne hat bereits Anhänger innerhalb der Europäischen Grünen Partei gewonnen und Rebell:innen in den Niederlanden wurden eingeladen, im Juni an einer nationalen Parlamentsdebatte über die Abschaffung fossiler Brennstoffsubventionen teilzunehmen. Die Hoffnung ist groß, dass alle europäischen Politiker davon überzeugt werden können, die Finanzierung der Zerstörung unseres Planeten zu beenden.
Folge der Kampagne Stop EU Fossil Subsidies.
Lasst den Viktoriasee wieder atmen!
19 APR | Kisumu, Kenia
Ein Bündnis von Umweltaktivisten geht in der Stadt Kisumu in Kenia auf die Straße.
Dutzende junger Aktivist:innen sind durch die kenianische Stadt Kisumu am Nordostufer des Viktoriasees marschiert und haben ihre Regierung aufgefordert, die wichtige Wasserquelle vor toxischer Verschmutzung und vernichtendem Unkraut zu schützen.
Der Aktionstag, der von Kisumu Environmental Champions, einer von einem 18-jährigen Schüler gegründeten Organisation, die junge Aktivisten aus verschiedenen Gruppen wie XR, Mothers' Rebellion und Friday's For Future vereint, begann mit einem 10 km langen Protestarsch entlang des Sees.
Die Demonstrant:innen forderten die kenianische Regierung auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um den Viktoriasee wieder atmen zu lassen und die Verschmutzung durch fossile Brennstoffe, Plastikmüll und wuchernde Wasserhyazinthen (die das Leben im See ersticken) zu stoppen.
Die Fischbestände im See gehen aufgrund von Verschmutzung, Erwärmung und Versauerung drastisch zurück, während riesige Mengen an Plastikmüll den größten tropischen See der Welt verstopfen. Die Champions haben in den letzten Monaten mehrere Plastiksäuberungsaktionen in dem See durchgeführt.
Plastiksäuberungsaktionen und Öko-Veranstaltungen in Schulen sind in Kisumu zu einem festen Bestandteil geworden.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Aktionstages war die Aufklärungsarbeit. Champions hielten in örtlichen Schulen und Gemeindezentren Vorträge über den Klimawandel, den Plastikmüll und die Umweltverschmutzung durch fossile Brennstoffe und der Ölindustrie vor ihrer eigenen Haustür. Immer mehr Menschen schließen sich nun der Umweltschutzbewegung an.
Obwohl Kenia weit weniger als 0,1 % der weltweiten Emissionen verursacht, leidet es viel stärker unter den Folgen der globalen Erwärmung als die überwiegend reichen Länder, die dafür verantwortlich sind. Die jüngsten Überschwemmungen in Kisumu und Umgebung forderten Hunderte von Menschenleben und Tausende wurden vertrieben. Die Stärke und Schwere der Überschwemmungen sind beispiellos, und die Einwohner erwarten weitere Überschwemmungen in den kommenden Wochen.
Die Umweltschützer von Kisumu fordern nicht nur die Säuberung des Viktoriasees, sondern auch, dass ihre Regierung den internationalen fossilen Sperrvertrag unterzeichnet und einem rechtsverbindlichen Vertrag gegen Plastikverschmutzung zustimmt.
Das Aktivistenbündnis der Gruppe plant viele weitere Aktionen, darunter ein Klimacamp, eine Kampagne für nachhaltigen Verkehr und eine Vorführung des Films Shifting Power von Don't Gas Africa. Diese jungen Aktivist:innen wissen, dass ihre Zukunft gerade jetzt auf dem Spiel steht, und setzen alles daran, sich für den Schutz und den Respekt für die lebende Welt, von der wir alle abhängen, einzusetzen.
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Sonderbericht
6 Siege im April, die uns inspirieren
8–24 APRIL | Global
Siege in der Schweiz, Frankreich, Indien, Ecuador, dem Vereinigten Königreich und Schweden.
Der April hat es in sich. Vor fünf Jahren wurde XR durch die April-Rebellion in London von einer Randgruppe zu einem globalen Protestphänomen. Und diesen konnten die Rebell:innen und ihre Verbündeten eine Reihe von Siegen auf der ganzen Welt feiern. Hier sind die sechs besten, die dich daran erinnern, dass friedlicher Aktivismus wirklich die Antwort ist...
APRIL 8 | Schweiz: Versicherungsunternehmen Zurich steigt aus Öl und Gas aus
In Ausgabe 86 berichteten wir über die Kampagne „Insure Our Future“, in deren Rahmen in 31 Ländern Aktionen gegen große Versicherungsunternehmen stattfanden, die Projekte zur Förderung fossiler Brennstoffe unterstützen. XR UK hatte ein Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden von Zurich, dem weltweit sechstgrößten Versicherer fossiler Brennstoffe. Schon Wochen später gab es bekannt, dass das Unternehmen keine neuen Projekte für fossile Brennstoffe versichern wird. Auf der Jahreshauptversammlung von Zurich erinnerten Demonstranten Zurich musikalisch daran, dass „we will watch you.“
APRIL 9 | Frankreich: Europäischer Gerichtshof erklärt Untätigkeit im Kampf gegen Klimaschutz für rechtswidrig
Aktivistinnen von KlimaSeniorinnen (Senior Women for Climate Protection) gewannen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einen bahnbrechenden Fall. Die Schweizer Frauen argumentierten, dass die Hitzewellen ihre Gesundheit ruinierten und ihr Leben einschränkten. Der Gerichtshof stimmte zu und entschied, dass die Untätigkeit ihrer Regierung in Bezug auf die globale Erwärmung ihre Menschenrechte verletze. Das Urteil bedeutet, dass nun 46 Länder in Europa ähnliche Klagen im Zusammenhang mit der Klimakrise erwarten könnten. Weitere Informationen findest du im Podcast unter Must Reads.
APRIL 10 | Indien: Dorfbewohner:innen blockieren riesige Adani-Kohlemine
Ein riesiges geplantes Kohlebergwerk wurde auf das Reißbrett zurückbeordert, nachdem indische Dorfbewohner:innen ihren Prozess gegen den Kohlegiganten Adani Group vor dem Obersten Gerichtshof von Odisha gewonnen hatten. Das Gericht stellte fest, dass Adani und die indische Regierung es versäumt hatten, die örtliche Bevölkerung ordnungsgemäß über die Auswirkungen der Megamine Bijahan zu befragen. Die Treffen mit den Dorfbewohner:innen dauerten nur einen einzigen Tag, obwohl die Mine ihre Häuser, ihr Land und ihren Lebensunterhalt bedroht. Einige Tage später besetzten Wissenschaftler:innen und Jugendaktivist:innen in Großbritannien aus Protest gegen das Sponsoring durch Adani ein Wissenschaftsmuseum.
APRIL 21 | Ecuador: Das Volk sagt (erneut) Nein zu Konzerngerichten
Die Bevölkerung in Ecuador hat mit großer Mehrheit für die Beibehaltung eines Verfassungsartikels gestimmt, der globalen Konzernen untersagt, ihre Regierung zu verklagen, wenn Gesetze ihre Interessen in Frage stellen. Das Investor-Staat-Streitbeilegungsverfahren (ISDS) ist ein verworrener rechtlicher Mechanismus, der von den großen Ölkonzernen zur Bestrafung der Länder, die eine fortschrittliche Klimapolitik verfolgen, genutzt wird. Im Jahr 2012 ordnete ein ISDS-Tribunal Ecuador an, einem US-Ölkonzern 1,5 Milliarden Dollar Entschädigung zu zahlen, was 135 % des jährlichen Gesundheitsbudgets des Landes entspricht. Trotz aller Bemühungen der derzeitigen Oligarch-freundlichen Regierung bleibt Ecuador ein glänzendes Beispiel dafür, wie sich Länder diesem absurden Gerichtsverfahren entziehen können, das darauf abzielt, sie in den Bankrott zu treiben, weil sie sich gegen umweltfeindliche Konzerne wehren.
APRIL 22 | UK: Rebellin mit Schild trotzt Richterin
Letztes Jahr hielt eine Rebellin vor einem Gericht schweigend ein Plakat hoch. Es sollte die Geschworenen an ihr Recht erinnern, Menschen für nicht schuldig zu erklären. Sie tat dies, nachdem sie einen Prozess mitverfolgt hatte, in dem der Richter den angeklagten Ökoaktivisten verbot, den Klimawandel zu erwähnen. Zudem wurden auch andere repressiven Maßnahmen ergriffen, die verhindern sollten, dass die Geschworenen mit den Angeklagten sympathisierten. Am nächsten Tag ließ der Richter ihr Handschellen anlegen, sie einsperren und von Regierungsanwälten wegen Missachtung des Gerichts untersuchen. Nach fast einem Jahr und Hunderten von Aktivist:innen, die aus Solidarität ähnliche Schilder hielten wurde der Fall vom Gericht eingestellt, und die Rebellin, eine Sozialarbeiterin im Ruhestand, ist frei.
APRIL 24 | Schweden: Restore Wetlands erklärt den Job für erledigt!
Auf einer Pressekonferenz vor dem schwedischen Parlament verkündeten die Aktivist:innen von Restore Wetlands die Autobahn zu verlassen und den Klebstoff wegzupacken. Warum? Da nach zwei Jahren, in denen sie Straßen blockierten, die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zogen und Debatten auslösten, 75 % der schwedischen Bevölkerung es für wichtig halten, die Feuchtgebiete des Landes wiederherzustellen, und alle politischen Parteien sich dazu verpflichtet haben und die Regierung das Thema sogar zur Priorität erklärt hat. Siege sind selten so süß oder vollständig wie dieser, und die Aktivist:innen wenden ihre Aufmerksamkeit nun der umweltfeindlichen Torfindustrie zu.
Aktionsüberblick
4 APRIL | Belgrad, Serbien: Gesunde Naturkost oder giftiges, mit Lithium versetztes Wasser? Das war die Wahl, die Rebell:innen vor dem Ministerium für Bergbau und Energie während der Hauptversammlung von Rio Tinto in London stellten. Der Bergbaukonzern plant die Eröffnung einer Lithium-Megamine in Serbien, und das Grundwasser des Landes ist in Gefahr.
9 APR | Budapest, Ungarn: Rebell:innen versammelten sich vor dem Marriott-Hotel, in dem die Konferenz des Budapester Gipfels für Flüssigerdgas (LNG) stattfand. Die Rebell:innen forderten ihre Regierung auf, neue Projekte für fossile Brennstoffe zu verbieten. Foto: Boglárka Nagy
9 APR | Toronto, Kanada: Neun Klimaaktivist:innen der Faith and Climate Action wurden verhaftet und zu einer Geldstrafe verurteilt, nachdem sie einen Gebetskreis in einer Filiale der Royal Bank of Canada (RBC) gebildet hatten. Die RBC, die den Bau der Coastal GasLink Pipeline finanziert, die unrechtmäßig in das Land der Wet'suwet'en eindringt, ist der fünftgrößte Investor von Projekten fossiler Brennstoffe in der Welt.
13 APR | Jinja, Uganda: Zur Verbesserung der lokalen Umwelt arbeitete XR Uganda Great Lakes mit Dorfschulen im Süden des Landes zusammen und pflanzten Bäume. Tage später wurden Proteste von Familien im westlichen Bezirk Buliisa von der Polizei aufgelöst. Ihnen droht Zwangsräumung, um Platz für das Tilenga-Ölprojekt von TotalEnergies zu schaffen. Der 170-Milliarden-Dollar-Unternehmen hat ihnen eine unangemessene Entschädigung angeboten.
20. APRIL | Bath & Adelaide, UK & Australien: Beerdigungen für die Natur finden auf der anderen Seite des Planeten statt. Hunderte von Red Rebels ziehen in feierlichen Fußmärschen durch die Stadtzentren, und beklagen den immensen und anhaltenden Verlust der Artenvielfalt auf der ganzen Welt.
20. APRIL | Boston, USA: XR Boston wehrt sich gegen den geplanten Ausbau des Hanscom Airfield, der die Zahl der Privatjetflüge um 300% erhöhen und die Klimavorteile aller jemals im Bundesstaat Massachusetts installierten Solarzellen zunichte machen würde. Zwei Tage später besetzten 300 Rebell:innen die Seaport Bridge und forderten ihren Gouverneur auf, alle neuen Infrastrukturen für fossile Brennstoffe zu verbieten.
20. APRIL | Barcelona, Spanien: Blaue Rebell:innen führen eine spirituelle Prozession durch einen alten Teil der Stadt an, um das Missmanagement der historischen Dürre anzuprangern, die Katalonien verwüstet. Seit Februar gelten in der Region dringende Wasserbeschränkungen.
22 APRIL | Global: Am Tag der Erde finden überall auf der Welt Aktionen statt. In Schweden verbinden 1500 Mothers Rebellion Aktivist:innen Strickschals und wickeln den 4,3 km langen Megaschal um das Parlamentsgebäude. In Ruanda pflanzen Aktivist:innen Bambus entlang des Miguramo-Flusses, um die Überflutung der örtlichen Ackerflächen zu verhindern. In der Demokratischen Republik Kongo besuchen Rebellen ein Flüchtlingslager im Osten des Landes und pflanzen Bäume. In Amerika veranstalten die Rebellen eine Klimagala in der Hauptstadt und machen den Bürgermeister zum Ehrengast (er ist nicht erschienen).
26-30 APRIL | Stockholm, Schweden: Rebell:innen nehmen an fünf Tagen der „House on Fire“-Rebellion in der schwedischen Hauptstadt teil. Sie blockierten den Finanzsektor der Stadt, besetzten die Büros von Stora Enso, das in Uruguay und Brasilien Raubbau am Wald betreibt, zogen sich vor H&M nackt aus und besetzten einen Flughafen.
27 APR | Turin, Italien: 150 Rebellen besetzen das Hochhaus der Hauptgeschäftsstelle von Italiens größter Bank, Intesa Sanpaolo, wegen ihrer umfangreichen Finanzierung von Projekten für fossile Brennstoffe. Die Rebellen erklommen die Außenseite des Gebäudes, besetzten die Lobby und ketteten sich an den Eingang. 60 Personen wurden verhaftet. Die Aktion der Rebellen war nur eine von vielen in der Stadt, die als Gastgeber eines G7-Treffens über Klima, Energie und Umwelt fungierte.
27 APR | Goma, DR Kongo: XR Rutshuru sammelt Plastikmüll am Ufer des Kivusees. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass die Kunststoffindustrie viermal so viel Treibhausgas freisetzt wie die Luftfahrtindustrie. Anfang des Monats marschierten Rebellen durch die Stadt und forderten die kongolesische Regierung auf, alle neuen Öl- und Gasförderungen im Land sofort einzustellen.
Muss man gelesen, gesehen, gehört haben
Schweizer Ökoaktivistinnen nach dem Sieg in einem bahnbrechenden EU-Verfahren gegen ihre Regierung.
Artikel: If We Burn - Learning From The Mass Protest Decade
Der amerikanische Journalist und Autor Vincent Bevins bespricht sein gefeiertes Buch "If We Burn", in dem er untersucht, warum so viele Massenprotestbewegungen der letzten Zeit so viel versprochen haben, aber gescheitert sind. Der Autor erklärt, warum XR in dem Buch nicht vorkommt, welche Lehren unsere Bewegung aus seinen Fallstudien ziehen könnte und wie die Studentencamps im amerikanischen Gazastreifen zeigen, dass die Protestbewegungen aus den Misserfolgen der Vergangenheit lernen. Das Interview ist auch als Podcast verfügbar.
Podcast: How Swiss Women Won a Landmark Climate Case (26 Min.)
Eine KlimaSeniorinnen-Aktivistin erklärt, wie ihre Gruppe älterer Klimaaktivistinnen ihren Fall gegen die Schweizer Regierung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gewonnen hat, während ein Klima-Journalist erklärt, was der Sieg für zukünftige Fälle bedeutet.
Video: Der Kampf gegen den Bergbau-Extraktivismus in Panama (78 Min.)
Über den unglaublichen Massenaufstand der Menschen in Panama gegen die Bergbauindustrie im letzten Jahr haben wir in Ausgabe 83 berichtet. Jetzt diskutiert Scientist Rebellion die Bewegung mit zwei ihrer Anführer und erforscht die Lehren, die daraus gezogen wurden. Das Interview ist auf Spanisch - verwenden Sie die Untertitel von YouTube, um es in andere Sprachen zu übersetzen.
Artikel: Ocean Spray emittiert mehr PFAS als die Industrie
Die Kampagne von XR France gegen den PFAS-Hersteller Arkema hat dazu geführt, dass die Gefahren dieser "ewigen Chemikalien" in diesem Newsletter thematisiert wurden. Jetzt haben neue Forschungsergebnisse ergeben, dass diese vom Menschen hergestellten krebserregenden Verbindungen, nachdem sie in unsere Ozeane gelangt sind, durch den Aerosoleffekt der anbrandenden Meereswellen in hohen Konzentrationen an unsere Küsten zurückgesprüht werden. Wie der Spitzname schon sagt, werden sie diese Küsten für immer verschmutzen.
Ankündigungen
Helfen Sie XR Africa, die Umweltverschmutzer zu vertreiben!
Spenden Sie vor dem 15. MAI
Der Kolonialismus wird auf dem Africa Energies Summit in London hoch im Kurs stehen. Das Gerangel um die Ressourcen Afrikas dauert schon über 150 Jahre. Jetzt muss es ein Ende haben!
Am 15. Mai, dem Tag des Gipfels, wird XR UK gemeinsam mit sechs afrikanischen Gruppen, XR Uganda, XR Ruanda, XR Sudan, XR Sierra Leone, XR DRC und XR Südafrika, eine große einmonatige Kampagne starten, um die Ausbeutung Afrikas durch Big Oil zu stoppen.
Sie können dies nicht allein tun. Helfen Sie unseren afrikanischen Rebellen bei der Finanzierung von Aktionsmaterial und anderen Ausgaben.
Allein für eine dieser Aktionen, die Kampagne von XR Rwanda gegen die Torfversteigerungen von EACOP und DRC, werden £ 1.200 benötigt, um Material, Transport und Unterkunft zu finanzieren.
Rebellieren Sie mit Ihrem Geldbeutel! Helfen Sie jetzt mit einer Spende, das Gerangel um Afrika zu stoppen!
Beteiligen Sie sich an der Kampagne "Liquidation Total"!
24 MAI | Global
TotalEnergies hat soeben Rekordgewinne in Höhe von 21,4 Milliarden Euro für 2023 angekündigt, während die Energierechnungen weiter steigen. Der Öl- und Gasriese zerstört ungestraft Leben und verletzt die Menschenrechte auf der ganzen Welt.
Das Team von Liquidation Total startet am 24. Mai eine Aktion in Paris, und wir wollen, dass sie global wird! Wir rufen die Menschen überall dazu auf, sich TotalEnergies und seinen Aktionären zu widersetzen!
Wir haben ein Medienpaket für nicht-französische Gruppen veröffentlicht. Es enthält alles, was du brauchst, um die Aktion zu kommunizieren und Menschen zu mobilisieren (einschließlich Flugblättern, Videos, Nachrichten, Aktionsinformationen und mehr).
Wir sehen uns auf der Straße!
UK Rebellen! Stoppt den Ökozid in Kolumbien und Peru!
Jetzt schreiben!
XR-Gruppen in Kolumbien (oben), Argentinien (links) und Peru (rechts)
XR ABYA-YALA, ein Bündnis von Rebellengruppen in Argentinien, Kolumbien, Ecuador und Peru, sowie ABColombia rufen die im Vereinigten Königreich ansässigen Rebellen auf, ihre Abgeordneten zu drängen, einen Antrag zu unterzeichnen, der noch in diesem Jahr dem britischen Parlament vorgelegt werden soll.
Wenn dieses Gesetz verabschiedet wird, wird es die umweltzerstörerischen Praktiken von im Vereinigten Königreich registrierten Rohstoffkonzernen wie Glencore einschränken, die in Kolumbien und Peru Minen betreiben, die das Wasser verseuchen, die biologische Vielfalt zerstören und indigene Völker bedrohen.
Darüber hinaus wird das Gesetz Unternehmen wie Glencore daran hindern, von den Regierungen Kolumbiens und Perus Entschädigungen in Millionenhöhe für den Schutz der Rechte der indigenen Bevölkerung zu verlangen.
Schreibe an deinen Abgeordneten unter Verwendung dieser Vorlage. Bitte sie, den Antrag 136 zu unterzeichnen.
Vielen Dank
15 APR 2019 | London, UK: Ein rosa Boot segelt in den Oxford Circus, nur einer der fünf Orte, die die Rebellen gleichzeitig in der Stadt besetzen, um eine Rebellion zu starten, die zehn Tage dauern und die Extinction Rebellion zu einem globalen Phänomen machen wird. Für diesen Autor wird das Leben nie wieder dasselbe sein.
Vielen Dank fürs Lesen, Rebell:in. Wenn du Fragen oder Anregungen hast, freuen wir uns, von dir zu hören. Kontaktiere uns unter xr-newsletter@protonmail.com.
Dieser Newsletter wird dir von XR Global Support, einem weltweiten Netzwerk von Rebell:innen, die unsere Bewegung wachsen lassen, zur Verfügung gestellt. Wir brauchen Geld für diese wichtige Arbeit.