Octopussy Riot treten auf dem Gelände von Total Energies in einem Ölhafen in Dänemark auf, als Teil der Aktionswelle North Sea Fossil Free in sechs Ländern.
Diese Ausgabe: Fossilfreie Nordsee | Rebellion in Melbourne | XR Ecuador |
Liebe:r Rebell:in,
Im Oktober letzten Jahres blockierten rund 400 Aktivist:innen, darunter auch Rebell:innen, ein Luxushotel im Zentrum Londons, in dem die 'Oscars of Oil' stattfanden - ein dreitägiges Gipfeltreffen, bei dem Führungskräfte der großen Ölkonzerne mit Politikern plauderten und Preise vergaben.
Die Aktivist:innen waren nicht nur aus verschiedenen Gruppen, sondern aus ganz Europa angereist. Einige von ihnen, die in derselben Kirche übernachteten, kamen ins Gespräch. Die Proteste von Fossil Free London hatten sie in ein und derselben Stadt zusammengebracht. Aber was wäre, wenn sie einen Protest koordinieren würden, sobald sie alle wieder in ihren verschiedenen Heimatländern sind?
Nur fünf Monate später wurde ihre Idee Realität und manifestierte sich in der North Sea Fossil Free- (Fossilfreie Nordsee) Kampagne, bei der die Öl-Infrastruktur der Nordsee in sechs Ländern gleichzeitig gestört wurde. In Aktionshöhepunkte kannst du alles über die Blockaden, die Bootsmission und das Punkkonzert nachlesen.
Ein niederländischer Rebell blockiert während der Kampagne North Sea Fossil Free die größte Ölraffinerie Europas.
Dort kannst du auch nachlesen, wie Rebell:innen in Melbourne, Australien, ihre Stadt zum Stillstand brachten und ein zwielichtiges Netzwerk von Öl geförderten Organisationen aufdeckten, die Ökoaktivist:innen auf der ganzen Welt dämonisieren.
Und schließlich kannst du herausfinden, warum XR Ecuador wieder auf die Straßen von Quito gehen und Tränengas und Polizeigewalt trotzen, um zu fordern, dass sich die korrupte Regierung an ihre eigenen Gesetze hält.
Wenn du an einer Demonstration teilnimmst, geht es nicht nur um die Sache, an die du glaubst, und die Aktionen, die du durchführst. Es geht auch um die Menschen, die man trifft, und die Gleichgesinnten, mit denen man in Kontakt kommt. Man weiß nie, wohin einen diese Verbindungen führen können. Für das neue Rebell:innen-Netzwerk von North Sea Fossil Free ist dies erst der Anfang.
Dieser Newsletter ist in mehreren Sprachen verfügbar. Verwende das Globus-Symbol (oben rechts), um die Sprache zu wechseln.
Dieser Newsletter wird dir von XR Global Support, einem weltweiten Netzwerk von Rebell:innen, die unsere Bewegung wachsen lassen, zur Verfügung gestellt. Wir brauchen Geld für diese wichtige Arbeit.
Inhalte
- Aktionshöhepunkte: Fossilfreie Nordsee, Melbourne Rebellion, XR Ecuador
- Aktionsüberblick: DRK, Kenia, Sambia, Finnland, Indien, Südafrika, Spanien, USA, Argentinien, Frankreich, Österreich, Vereinigtes Königreich, Belgien
- Buch des Monats: How Civil Wars Start: And How To Stop Them (Wie Bürgerkriege entstehen: Und wie man sie stoppt)
- Lesenswert: Analyse des Nordseeöls, Die Ignoranz der Ökonomen, Warum ist der CO2-Ausstoß im 17. Jahrhundert gesunken?, Funktioniert ziviler Ungehorsam?
- Ankündigungen: Spendenaktion von XR Global Support, Everything Is Fine (Alles ist in Ordnung) Film
Highlights der Aktionen
Das Meer kennt keine Grenzen
16 MÄRZ | Dänemark, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Schottland, Schweden
'Ölpest'-Rebell:innen besuchen die schottische Küste im Rahmen der North Sea Fossil Free Kampagne.
Aktivist:innen in sechs europäischen Ländern, die an die Nordsee grenzen, haben eine neue koordinierte Kampagne gestartet, um wichtige Infrastrukturen für fossile Brennstoffe zu stören.
Die Rebell:innen schlossen sich mit Mitgliedern von Scientist Rebellion, Ende Gelände und Becoming Species unter dem Banner 'North Sea Fossil Free' zusammen, um Ölraffinerien, LNG-Terminals und Häfen für fossile Brennstoffe zu blockieren und sogar ein Punkkonzert auf einem Schiffscontainer zu geben!
Die Regierungen der sechs Länder, die von der Kampagne betroffen sind, erlauben eine fortlaufende Förderung neuer Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee und setzen sich damit über die im Pariser Abkommen festgelegten Emissionsgrenzen hinweg. Als ein einziges Land gezählt, wären diese Nordsee-Ausbeuter der siebtgrößte Öl- und Gasproduzent der Welt, gleich hinter China.
Blockaden der Ölinfrastruktur in der Nordsee in (im Uhrzeigersinn von oben rechts) Schweden, Deutschland, den Niederlanden und Norwegen.
In Dänemark drang die Punkband Octopussy Riot in einen Teil des Hafengeländes von Esbjerg ein, das Total Energies gehört. Sie kletterten auf einen Schiffscontainer und gaben dort ein Live-Konzert mit Protestsongs gegen den Ölriesen, der das größte Gasfeld des Landes in der Nordsee wiedereröffnen und 25 Jahre lang ausbeuten will.
Deutsche Aktivist:innen von Ende Gelände blockierten sechs Stunden lang den Zugang zu einem schwimmenden LNG-Terminal im Industriehafen von Brunsbüttel und forderten ein sofortiges Ende der Einfuhr von Flüssigerdgas, das noch klimaschädlicher als Kohle ist.
In den Niederlanden schloss sich Scientist Rebellion mit Rebell:innen zusammen, um alle Zufahrtsstraßen und Bahngleise zur Shell-Raffinerie in Pernis, der größten Ölraffinerie Europas, zu blockieren. Neben der Ausweitung der Produktion in der Nordsee lässt Shell seine alten Bohrinseln und Rohre einfach vor sich hin rosten und vergiftet das Meer mit Quecksilber, radioaktivem Blei und Polonium.
Die XR Norway segelte in feindliches Gebiet, um zwei Öltanker zu stören. Nur einer von ihnen konnte entkommen.
Norwegische Rebell:innen trotzten einem Schneesturm, um die Rafnes Petroleum Refinery zu stören. Sie fuhren mit einem Boot in die Sicherheitszone und zwangen einen Öltanker zum Anlegen, während eine Gruppe an Land den Haupteingang der Raffinerie blockierte. In Schweden blockierten die Rebell:innen den ganzen Tag lang die Straße zum Ölhafen von Göteborg.
Und zu guter Letzt ließen lokale Rebell:innengruppen in Schottland Banner fallen und veranstalteten eine 'Ölpest'-Performance an Orten, die mit Rosebank, dem größten noch unerschlossenen Öl- und Gasfeld der Nordsee, in Verbindung stehen. Im vergangenen Jahr erhielt Rosenbank von der britischen Regierung grünes Licht für die Erschließung.
Die Kampagne North Sea Fossil Free war das Werk eines neuen Aktivist:innen-Netzwerks, das während der Fossil Free London-Aktionen im Oktober ins Leben gerufen wurde. Nach diesem inspirierenden Debüt werden bereits Pläne für eine zweite Aktionswelle geschmiedet, und beim nächsten Mal wollen mehr Rebell:innengruppen daran beteiligt sein.
Aussies Rebellieren Fürs Leben
12-16 MÄRZ | Melbourne, Australien
Rote Rebell:innen und ein riesiger Koala nehmen an einem Bummelmarsch in Melbourne teil. Foto: Danielle Judd
An fünf aufeinanderfolgenden Tagen gingen australische Rebell:innen zu Rebel For Life im zentralen Geschäftsviertel von Melbourne auf die Straße und forderten ihre Regierung auf, den Klima- und Umweltnotstand auszurufen. Mindestens 27 Aktivist:innen wurden von der Polizei festgenommen, die während der gesamten Woche des gewaltfreien Protests in übermäßiger Zahl im Einsatz waren.
Inspiriert von Just Stop Oil in Großbritannien und unterstützt von Hunderten von Rebell:innen, die bereit waren, eine Verhaftung zu riskieren, brachen XR Victoria jeden Tag zu einem frühmorgendlichen Bummelmarsch auf. Nachdem sie den Verkehr zur Hauptverkehrszeit gestört hatten, nahmen die Rebell:innen an einer tanzenden DISCObedience teil, bildeten Mütterkreise und veranstalteten Sitzstreiks.
Am letzten Tag der Rebellion versammelten sich die Rebell:innen vor den Türen eines Think-Tanks, dem Institute of Public Affairs (Institut für öffentliche Angelegenheiten), das Teil des aggressiv gegen Proteste gerichteten und von Big Oil finanzierten Atlas- Netzwerks ist. Dubiose Intrigen von mehr als 500 Denkfabriken haben maßgeblich dazu beigetragen, die Klimawissenschaft zu diskreditieren, Klimaschutzmaßnahmen auf staatlicher Ebene zu blockieren und Klimaaktivisten auf der ganzen Welt zu dämonisieren.
*Fotos von Rebel For Life: Julian Meehan, Matt Hrkac, Danielle Judd.
Auf die Kundgebung folgte ein letzter Bummelmarsch zur Flinders Street Station, dem zweitgrößten Bahnhof Australiens, wo Hunderte von Rebell:innen auf der Straße saßen und dabei eine Geldstrafe oder mögliche Verhaftung riskierten. Die Polizei schleppte einen nach dem anderen weg.
Einige Tage vor Beginn der Rebellion von Rebel For Life brachten drei Rebell:innen auf der viel befahrenen West Gate Bridge in Melbourne den Verkehr auf mehreren Fahrspuren zum Stillstand. Zwei von ihnen wurden später zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Wie in vielen anderen Teilen der Welt sind auch in Australien die Reaktionen der Polizei und die gerichtlichen Verurteilungen immer härter und unverhältnismäßiger geworden. Das Atlas-Netzwerk hat zweifellos dazu beigetragen.
Erfahre mehr über XR Victorias Rebel For Life Kampagne.
Gasfackeln, Riesenbergwerke und Tränengas
4, 12-13, 27. MÄRZ | Quito, Yasuní & Palo Quemado, Ecuador
Rebell:innen, Anti-Bergbau-Gruppen und indigene Aktivist:innen marschieren durch Quito zum nationalen Gericht, um ein Ende der illegalen Gasfackeln im Yasuní Nationalpark zu fordern.
Die Konzerne und ihre Regierungsvertreter:innen wollen die umweltzerstörende Realität des Extraktivismus geheim halten, aber die Rebell:innen in Ecuador enthüllen die Wahrheit.
Die ecuadorianische Regierung verfolgt rücksichtslos den Abbau von Metallen und fossilen Brennstoffen ohne demokratische Zustimmung, setzt Tränengas gegen friedliche Demonstrant:innen in aller Öffentlichkeit ein und fügt abgelegenen Gemeinden an der Front weitaus Schlimmeres zu. In der Cotopaxi-Region, wo das kanadische Unternehmen Atico Mining Gold und Kupfer auf Kosten einer wichtigen Wasserquelle abbauen will, hat die Repression zugenommen.
Nach ecuadorianischem Recht sind Bergbauunternehmen dazu verpflichtet, die betroffenen Gemeinden zu informieren, bevor sie mit den Arbeiten beginnen. Doch als die Gemeinde Palo Quemado in Cotopaxi versuchte, von diesem Recht Gebrauch zu machen, reagierte die Polizei wie Handlanger von Atico Mining. Sie griff mehr als 100 Menschen an und bezeichnete sie als Terroristen. Eine Person wurde ins Krankenhaus eingeliefert und befindet sich weiterhin in einem kritischen Zustand.
Die Palo Quemado in der Cotopaxi-Region wurden Opfer von Polizeigewalt, weil sie sich gegen ein Riesenbergwerk wehrten, das von Kanada auf ihrem Land betrieben wird.
Da sie diese Gewalt nicht hinnehmen wollten, schlossen sich Rebell:innen und Mitglieder einer Anti-Bergbau-Koalition mit indigenen Gruppen zu Solidaritätsaktionen in Quito zusammen, die mit einem Protest vor der kanadischen Botschaft begannen. Die Behörden nahmen dies zur Kenntnis, wie sich später im Monat herausstellte.
Umringt von der Presse auf einer belebten Straße der Stadt beschoss die Polizei während eines friedlichen Sit-ins vor dem Umweltministerium Rebell:innen und Schaulustige mit Tränengas. „So etwas, in Anwesenheit der Medien und der Öffentlichkeit, hat es in der Stadt schon lange nicht mehr gegeben“, sagte ein Rebell aus Quito. Den Demonstrant:innen gelang es, ruhig zu bleiben, sich umzugruppieren und mit ihrer geplanten Kundgebung fortzufahren.
XR Ecuador und Bergbaugegner:innen protestieren vor der kanadischen Botschaft.
Der illegale Bergbau ist nicht der einzige Kampf, den XR Ecuador führt. In einem historischen Referendum im Jahr 2023 stimmten die ecuadorianischen Bürger:innen massiv dafür, dass über 726 Millionen Barrel Öl unter dem Amazonas-Nationalpark Yasuní im Boden bleiben. Weltweit als Klimasieg gefeiert, zeigt die Realität vor Ort, dass der Kampf um die Erhaltung dieser Region, die zu den artenreichsten der Welt gehört, noch lange nicht vorbei ist.
Petroecuador, die staatliche Erdölgesellschaft, hat die Förderung seit dem Referendum sogar noch gesteigert und erreichte im Jahr 2023 einen neuen Produktionshöchststand. Allein in Yasuní betreibt Petroecuador mehr als 400 Gasfackeln, viele davon neben den Häusern der indigenen Bevölkerung. Die Fackeln verursachen Krebs, dezimieren die Artenvielfalt und stoßen jedes Jahr mehr als 100 Millionen Tonnen Treibhausgase aus.
Eine erfolgreiche Klage gegen die Regierung zur Entfernung der Fackeln wurde von Las Nueve Niñas, einer Gruppe junger Frauen aus Yasuní, eingereicht. Doch drei Jahre später sind die Fackeln immer noch da, und die Regierung versucht, sich dem Gerichtsbeschluss zu entziehen.
Die Rebell:innen organisierten gemeinsam mit Las Nueve Niñas und 300 weiteren Aktivist:innen einen Marsch durch Quito, um die Einhaltung des Gerichtsurteils zu fordern, und veranstalteten anschließend ein Sit-in vor dem nationalen Gericht. Für Mai und Juni sind weitere Aktionen geplant, damit die Regierung unter Druck gesetzt wird, ihre eigenen Gesetze zu befolgen und zu akzeptieren, dass Ecuador nicht käuflich ist.
Folge XR Ecuador auf Instagram
Aktions Überblick
8. MÄRZ | Ishasha, DRK: XR Rutshuru besucht Gemeinden, die an den Virunga-Nationalpark grenzen. Sie wollen erklären, wie ihre Regierung Lizenzen für die Öl- und Gasförderung in der Region versteigert und damit die biologische Vielfalt und 5 Millionen Einwohner:innen gefährdet. Unterdessen berichten Rebell:innen in Goma, dass der Ölriese Perenco sein Gebot für eine Reihe von Ölfeldern in der Demokratischen Republik Kongo zurückgezogen hat. Dies scheint ein potenziell wichtiger Sieg im Kampf gegen die weitere Umweltzerstörung in einem der am meisten ausgeplünderten Länder der Welt.
9 MAR | Global: Mothers* Rebellion (Rebellion der Mütter) hält eine vierte globale Rebellion ab, bei der Mütter und ihre Verbündeten Protestkreise in mehr als 90 Städten in 30 Ländern bilden. Die schnell wachsende Bewegung wird ihr einjähriges Bestehen mit einer weiteren globalen Rebellion im Mai feiern. Im Bild (im Uhrzeigersinn von oben links) Kenia, Sambia, Finnland und Indien.
13. MÄRZ | Johannesburg, Südafrika: 60 Aktivist:innen von XR Gauteng und StopEACOP setzen trotz Einschüchterung durch die Polizei ihre wöchentlichen Streikposten vor dem Hauptsitz der Standard Bank fort. Eine Woche zuvor drohte die Polizei mit dem Einsatz von Pfefferspray, warf Telefone weg und verhaftete einen Rebellen, dessen Anklage später vor Gericht fallen gelassen wurde. Foto: Julia Evans
14. MÄRZ | Murcia, Spanien: Die blauen Rebell:innen von XR Murcia begehen den Internationalen Tag der Flüsse mit einem Besuch am Ufer des Segura-Flusses. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass die Flüsse auf der ganzen Welt der Verschmutzung und Dürre zum Opfer gefallen sind und geschützt werden müssen.
14 MAR | New York, USA: Drei Rebellen unterbrechen die Pressevorführung des Broadway-Stücks "Ein Volksfeind", das sich mit den tödlichen Folgen der Ignoranz der Wissenschaft aus Profitgründen befasst. Einige Kritiker hielten die Störung für einen Teil der Aufführung. Der Hauptdarsteller des Stücks sagte später, er unterstütze die Aktion.
22-24. MÄRZ | Jáchal, Argentinien: Rebell:innen schließen sich Aktivist:innen aus ganz Argentinien beim Festival Puentes de Agua (Brücken des Wassers) in Jáchal an. Die Stadt wurde durch den in kanadischem Besitz befindlichen Gold- und Uranabbau verwüstet, wobei mehrfach Zyanid austrat und der örtliche Fluss vollständig ausgetrocknet wurde. Lokale Aktivist:innen versuchen nun, das José-María-Projekt zu stoppen, bei dem Kupfer, Gold und Silber abgebaut werden und dabei bis zu 30 Mal mehr Wasser verbraucht werden soll als bei früheren Bergbauprojekten. Die Regierung versprach die Region als Gegenleistung für den Abbau zu entwickeln, aber die Stadt hat nur ein leeres Krankenhaus und kein medizinisches Personal. Die Rebell:innen erklärten sich mit den Einheimischen solidarisch und forderten ein Verbot des Bergbaus in der Region. Wasser ist mehr wert als Gold!
23. MÄRZ | Donges, Frankreich: Zur Feier des 100-jährigen Jubiläums von Total Energies veranstaltete XR Nantes in Frankreichs zweitgrößter Erdölraffinerie einen Zirkus der Klimaunruhen. Der Zirkus bestand aus unzähligen rebellischen Clowns, die alle die weitere Entwicklung von EACOP und 16 anderen Klimazeitbomben durch den Ölkonzern verurteilten, die das Pariser Abkommen zunichtemachen werden. Sollte der Konzern auf seiner Hauptversammlung im Mai dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen nicht zustimmen, werden die französischen Rebell:innen eine große Aktion starten, um die Liquidation von Total Energies zu fordern.
25. MÄRZ | Wien, Österreich: Rebell:innen und Debt4Climate-Aktivist:innen seilen sich von der Wiener Business School ab, wo eine große Gas-Konferenz geplant war, die jedoch verschoben wurde, und enthüllten ein riesiges "End Fossil Crimes"-Banner. Die Aktivist:innen forderten gemeinsam ein Ende des fossilen Kapitalismus und einen Schuldenerlass für den globalen Süden.
26. MÄRZ | London, UK: Ocean Rebellion nimmt einen Tesco-Supermarkt im Zentrum Londons ins Visier, weil er Thunfisch der Marke John West verkauft, die ihren Gelbflossen-Thunfisch aus spanischen Fischereien bezieht, in denen routinemäßig Schildkröten, Haie und Wale gefangen und abgeschlachtet werden. Erfahre mehr über ihre ekelhaften und wahllosen Fischereipraktiken.
28. MÄRZ | Brüssel, Belgien: Rebell:innen und Aktivist:innen von TotalementDown blockieren den Eingang von Marsh McLennan, dem Versicherungsmakler für das EACOP-Projekt von Total Energies. Die Kampagne "Insure Our Future" geht weiter!
Buch des Monats
How Civil Wars Start: And How to Stop Them (Wie Bürgerkriege entstehen: Und wie man sie beendet), von Barbara F. Walter
Der Titel dieses Buches ist sehr aussagekräftig. Frau Walter fasst die umfangreiche moderne Wissenschaft darüber zusammen, welche Faktoren die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein Land in einen Bürgerkrieg und/oder Völkermord abrutscht und warum. Frau Walter schreibt zwar nicht viel über den Klimawandel, doch jeder, dem der Klimawandel am Herzen liegt, tut gut daran, ihr Buch zu lesen.
Krieg ist generell für den Planeten schlecht, sowie für Menschen, die durch den Klimawandel bereits stark gefährdet sind. Schlimmer noch, ein Land, das von einem Bürgerkrieg heimgesucht wird, engagiert sich nicht für den Klimaschutz. Laut Walter sind besonders die Vereinigten Staaten von einem Bürgerkrieg bedroht. Das wäre eine Katastrophe für alle. Deshalb müssen wir Bürgerkriege auf unserem kollektiven Radar haben.
Doch wie Frau Walter verdeutlicht, ist es möglich, versehentlich eine Rolle in den Destabilisierungsplänen eines anderen zu spielen. Als Aktivist:innen müssen wir verstehen, wie wir das vermeiden können. Die Lektüre dieses Buches könnte dabei helfen.
Meide Amazon. Unterstütze lokale Buchläden. Kaufe deine Bücher bei Bookshop oder Hive.
Muss man gelesen, gesehen, gehört haben
*Octopussy Riot verwandeln die Öl-Infrastruktur zur Bühne für "North Sea Fossil Free".
Bericht: Troubled Waters - How North Sea Countries Fuel Climate Disaster
Oil Change International zeigt auf, wie die Öl- und Gaspolitik der Nordseeländer (Dänemark, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Vereinigtes Königreich) nicht mit dem Pariser Abkommen übereinstimmt, wie die Förderung auch in 2050 fortgesetzt wird und wie alle Länder zusammen, gleich nach China, der siebtgrößten Öl- und Gasproduzent der Welt wären.
Video: Was Ökonomen nicht über Klimawissenschaft wissen, kann uns umbringen
Scientist Rebellion interviewt Professor Steve Keen, der in einer offenen und gelegentlich urkomischen Weise darüber spricht, wie wenig Ökonom:innen die Klimakrise verstehen und wie diese Unwissenheit zu einer völlig unangemessenen Wirtschaftspolitik geführt hat.
Artikel: Antarktisches Eis liefert Erklärung für den Rückgang der CO2-Werte im 16./17. Jahrhundert
Seit langem wird darüber diskutiert, warum es im 16. und 17. Jahrhundert zu einem starken Rückgang des CO2-Gehalts in der Atmosphäre kam. Dank einer neuen Eiskernanalyse von Dr. Amy King haben wir jetzt die Antwort: Kolonialismus. Ja, die Europäer töteten so viele Ureinwohner Amerikas, dass die Wälder nachwuchsen und sich die Atmosphäre abkühlte. Beängstigend.
Artikel: Ziviler Ungehorsam erhöht die Sorge um den Klimawandel in Deutschland
Eine neue wissenschaftliche Arbeit untersucht, ob die Besorgnis über den Klimawandel nach demonstrativen Protesten und konfrontativen Handlungen des zivilen Ungehorsams in Deutschland zunimmt. Die durchschlagende Antwort lautet: Ja, das tut es. Macht weiter so, liebe Rebell:innen.
Ankündigungen
XR Global Support: Jetzt spenden!
XR Global Support hat eine neue Crowdfunding-Kampagne für 2024 gestartet.
Wie der Name schon sagt, unterstützt XR Global Support Rebellengruppen auf der ganzen Welt, vor allem im globalen Süden, der am stärksten von der Klimakrise betroffen ist.
Eure Spenden werden in Zuschüsse für die Aktionen der Rebellen, in globale Medienkanäle zu deren Verbreitung und in sichere Kommunikationsmittel für die Rebellen umgewandelt, damit sie sich sicher organisieren können, wo immer sie leben.
Bitte spende, was du kannst, und vielen Dank für deine Unterstützung.
Everything is Fine (Alles ist gut): Klimaprotestfilm
In Kürze
Der Aktivist und Filmemacher Rich Felgate, preisgekrönter Regisseur von FINITE, verbrachte die letzten zwei Jahre damit, Menschen an der Front der Klimaproteste im Vereinigten Königreich zu filmen, und hat daraus einen Dokumentarfilm EVERYTHING IS FINE gemacht.
Der Film zeigt, wie weit Just Stop Oil Aktivist:innen gehen, wenn es darum geht neue Öl- und Gasvorkommen zu stoppen, und wie weit die Regierung geht, um die Aktivist:innen zu stoppen.
Die Dreharbeiten sind fast abgeschlossen, aber die Filmemacher brauchen noch 70.000 Pfund, um den Schnitt fertigzustellen und diesen dringenden Film mit der Welt zu teilen. Sieh dir den Trailer an und spende hier
Danke!
1995 | Wyoming, USA: Vor fast 30 Jahren wurden 14 Wölfe wieder im Yellowstone-Nationalpark angesiedelt, und die Ergebnisse sind erstaunlich. Die Wölfe haben die Artenvielfalt gefördert und sogar den Lauf von Flüssen gestärkt.
Vielen Dank fürs Lesen, Rebell:in. Wenn du Fragen oder Anregungen hast, freuen wir uns, von dir zu hören. Kontaktiere uns unter xr-newsletter@protonmail.com.
Dieser Newsletter wird dir von XR Global Support, einem weltweiten Netzwerk von Rebell:innen, die unsere Bewegung wachsen lassen, zur Verfügung gestellt. Wir brauchen Geld für diese wichtige Arbeit.