Die Polizei verhaftet einige sehr gefährliche 'Dirty Scrubbers' vor einem Aktionstag gegen Versicherungsunternehmen im Herzen Londons, UK.
Diese Ausgabe: Versichere unsere Zukunft! | DRK vs. Grünes Wachstum | Gründer von XR Sambia
Liebe:r Rebell:in,
Ohne Versicherung können Projekte für fossile Brennstoffe wie Ölpipelines und Kohlebergwerke nicht betrieben werden. Lediglich 20 Unternehmen versichern jedoch 70 % aller Projekte für fossile Brennstoffe. Trotz ihrer bedeutenden Rolle bei der Unterstützung unseres umweltzerstörerischen Systems blieben diese Unternehmen meist unbemerkt. Bis jetzt.
Eine Woche lang führten tausende Aktivist:innen hundert koordinierte Aktionen gegen große Versicherungsunternehmen auf der ganzen Welt durch und forderten sie auf, ihre Unterstützung der fossilen Brennstoffindustrie einzustellen.
Zumindest hörten einige Führungskräfte der Versicherungsbranche zu. Erfahre mehr über die Kampagne "Insure Our Future" und die wertvollen Siege in Aktionshöhepunkte.
Ein Aktivist gießt während einer Kundgebung von "Insure Our Future" in Indonesien 'Öl' auf Geld.
Du kannst auch einen Sonderbericht darüber lesen, wie Rebell:innen in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) mit dem Krieg unmittelbar vor der Haustür zurechtkommen. Eine brutale von Ruanda unterstützte Miliz überfiel den mineralreichen Osten des Landes und vertrieb mehr als 10 Millionen Menschen. Wir sprechen mit Mitgliedern der XR Goma University, während sich die Miliz ihrer Stadt nähert.
Im Aktionsüberblick berichten wir über die Rückkehr der A12-Blockaden niederländischer Rebell:innen, den anhaltenden Schutz arktischer Feuchtgebiete finnischer Rebell:innen und andere inspirierende Aktionen von Rebell:innen weltweit. In Menschen von XR unterhalten wir uns mit der Gründerin von XR Sambia über ihren Weg zum Umweltaktivismus.
Versicherungsunternehmen sollen uns vor Risiken schützen, jedoch nicht den Weg zu einer Welt voller Risiken ebnen. Solange die Industrie umweltzerstörerische Projekte für fossile Brennstoffe unterstützt, müssen wir ihre Geschäfte stören und ihre Führungskräfte zur Rechenschaft ziehen. Keine Versicherung, keine Bohrungen. Keine Gerechtigkeit, kein Frieden.
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Inhalte
- Aktionshöhepunkte: Versichere unsere Zukunft!
- Sonderbericht: DRK Blutet Für Grünes Wachstum
- Aktionsüberblick: Niederlande, Ruanda, Südafrika, Ungarn, Italien, Finnland, Deutschland, Belgien, Frankreich, Irland, Dänemark
- Menschen von XR: Precious, Sambia
- Must Reads: US Methane Versicherer, Kunststoffrecycling-Betrug, Goma-Rap-Video, UN-Ausblick Globaler Resourcen, Mothers* Rebellion
- Ankündigungen: Earth Day (Tag der Erde), Plan Z Kurzfilm
Highlights der Aktionen
Versichert unsere Zukunft, nicht fossile Brennstoffe!
26 FEB–3 MÄRZ | Global
Insure Our Future, eine weltweite Koalition von Aktivistengruppen, beendete eine Aktionswoche, in der Rebell:innen auf der ganzen Welt Gebäude besetzten und Aufführungen veranstalteten, um darauf aufmerksam zu machen, wie die oft übersehene Versicherungsbranche die Klimakrise begünstigt.
Rebell:innen schlossen sich tausenden Aktivist:innen in 31 Ländern auf allen Kontinenten außer der Antarktis an, um Aktionen gegen führende Versicherungsunternehmen zu starten. Einige dieser Aktionen führten zu bedeutenden Erfolgen.
Aufgrund mangelnder Transparenz in der Versicherungsbranche ist nicht immer klar, welche Projekte von welchen Unternehmen unterstützt werden. Klar ist jedoch, dass die meisten Versicherungsunternehmen unethischen und geradezu heuchlerischen Richtlinien Priorität einräumen, die Gemeinschaften in jeder Region der Welt schädigen.
Kundgebungen in (im Uhrzeigersinn von oben links) der Schweiz, Uganda, Nigeria, USA.
Amerikanischen Hausbesitzer:innen wird zunehmend mitgeteilt, dass ihre Immobilien, die durch extreme Wetterereignisse beschädigt wurden, als "nicht versicherbar" eingestuft werden, während neue Infrastruktur für den Export von verflüssigtem Methangas des Landes problemlos versichert wird. Basisorganisationen in Texas und Louisiana besetzten friedlich die Empfangsräume von Chubbs und AIG in Houston, um diese großen Versicherer dafür zu verurteilen, dass sie Emissionen ermöglichen und gleichzeitig deren Folgen ignorieren.
In London schlossen sich Rebell:innen verschiedenen Organisationen an, um die Büros von fünf großen Versicherungsunternehmen zu besetzen. Später bildete eine 800-köpfige Carbon Bomb Defusal Squad eine Menschenkette um das Versicherungsunternehmen Llyod's of London, um den Zutritt zu verhindern. Auch nach Feierabend wurden Führungskräfte von Versicherungsunternehmen ins Visier genommen, indem die Rebell:innen lokale Pubs aufsuchten, um mit ihnen über den Klimawandel ins Gespräch zu kommen.
Als Zeichen dafür, wie stark sich das Vereinigte Königreich zu einem repressiven Land entwickelt, wurde ein Greenwashing-Auftritt der "Dirty Scrubbers" abgebrochen, nachdem sie und ihre Greenwashing-Maschine unterwegs verhaftet wurden. Die beeindruckende Kampagne von XR UK hat jedoch Früchte getragen - der Vorstandsvorsitzende der Versicherungsgesellschaft Zurich wird Gespräche mit Aktivist:innen führen, und der Versicherer Probitas zog seine Unterstützung für die panafrikanische Pipeline EACOP und eine neue britische Kohlemine zurück.
*Kundgebungen gegen Tokio Marine in (im Uhrzeigersinn von oben links) Pakistan, Japan, Südkorea, den Philippinen.
Der Aufruf zum Ausstieg aus EACOP fand weltweit Anklang: Fridays for Future Uganda veranstaltete eine besondere Tanzaufführung und Stop EACOP-Aktivist:innen in Tansania forderten chinesische staatlich gestützte Versicherer auf, das umweltzerstörende Projekt aufzugeben.
Tokio Marine wurde von Aktivist:innen in ganz Asien, einschließlich in Indonesien, den Philippinen, Pakistan und Japan, wegen seiner Unterstützung der globalen Kohleproduktion und seines Rückzugs aus der Net Zero Insurance Alliance auf Druck von Lobbyisten für fossile Brennstoffe kritisiert.
Im Verlauf der Woche fanden mehr als 100 Aktionen statt - zu viele für einen Newsletter. Allerdings ist klar, dass Insure Our Future eine beeindruckende Kampagne auf die Beine gestellt und den nötigen Druck auf eine Branche ausgeübt hat, die zu lange nicht beachtet wurde.
Verfolge die Kampagnen von Insure Our Future auf ihrer Website.
Sonderbericht
DRK Blutet Für Grünes Wachstum
JAN / FEB | Demokratische Republik Kongo (DRK)
Aktivist:innen in Goma verurteilen den staatlichen und internationalen Stillstand nach den brutalen Angriffen einer von Ruanda unterstützten Miliz. Foto: LuchaCongo.org
"In jedem Telefon fließt das Blut eines Kongolesen." Diese Worte eines Rebellen in Goma, einer Stadt in der Demokratischen Republik Kongo (DRK), bringen die tödlichen Zusammenhänge zwischen Krieg, Ressourcenplünderung und dem Zusammenbruch des Klimas treffend auf den Punkt.
Nirgendwo wird dies deutlicher als in der DRK, wo die von der ruandischen Regierung finanzierten M23-Milizen, die wiederum von Großbritannien, den USA, und vielen anderen Ländern finanziert werden, Massenmord und Umweltzerstörung begehen, während sie in den Osten des Landes vordringen.
In den seltenen Fällen, in denen die Mainstream-Medien über die DRK berichten, wird sie als armes Land mit einer "komplizierten" konfliktträchtigen Hintergrundgeschichte dargestellt. Dabei wird jedoch der Katalysator für die Gewalt in der Region seit der Kolonialisierung - der Ressourcenraub - übersehen.
"Der seit fast 30 Jahren anhaltende Konflikt im Osten der DRK, der als der tödlichste seit dem Zweiten Weltkrieg gilt, hat vor allem wirtschaftliche Gründe", erklärt der Nobelpreisträger Dr. Mukwege. Seit 1996 wurden mehr als 10 Millionen Menschen getötet, unzählige weitere vertrieben, vergewaltigt oder zwangsrekrutiert (sogar als Kinder!) und in bewaffnete Gruppen aufgenommen. "Der illegale Handel mit Mineralien wird als die Hauptursache angesehen."
Am Internationalen Frauentag fordern kongolesische Aktivist:innen in der Stadt Beni Gerechtigkeit für Frauen, die in der DKR Opfer von Gewalt sind. Foto: @luchaRDC
Die aktuellen Kämpfe haben inzwischen mehr als 10 Millionen Menschen vertrieben und eine weitere Welle von wahllosen Tötungen, Massenvergewaltigungen und Krankheiten ausgelöst, während die Milizen die Regenwälder des Landes durch illegale Abholzung und Wilderei plündern.
Obwohl das kongolesische Volk seit langem unter der Rohstoffausbeutung leidet und mehr als 70 % von weniger als 1,90 $/Tag leben , ist die DRK in Bezug auf den Reichtum an natürlichen Ressourcen das reichste Land der Welt.
Die fossilen Brennstoffe der DRK werden seit Jahrzehnten von ausländischen Konzernen ausgebeutet. Im Jahr 2023 reisten Rebell:innen der XR University of Goma tausende von Kilometern durch das Land und mobilisierten Gemeinden, um sich dem Verkauf neuer Öl- und Gasblöcke zu wehren. Die meisten dieser Blöcke überschneiden sich mit Schutzgebieten und wären mit der umweltzerstörenden EACOP-Pipeline verbunden.
Heute verbringen die Aktivist:innen in Goma viele Stunden damit, sich um den massiven Zustrom von Binnenflüchtlingen zu kümmern, die von Nahrungsmittelknappheit und Choleraausbrüchen betroffen sind. Andere Mitglieder ihres Netzwerks wurden vertrieben, Opfer von Gewalt oder getötet. Für die kongolesischen Rebell:innen sind der Kampf für Umweltgerechtigkeit und der Kampf gegen die wiederholten Zyklen der gewaltsamen Ausplünderung von Ressourcen ein und dasselbe.
Auf einer Kundgebung in Nairobi, Kenia, wird die ruandische Aggression in der DRK angeprangert. Foto: @luchaRDC
Während sich die globale Finanzwelt auf ein "grünes Wachstum" einstellt, hat der Ressourcenreichtum der DRK erneut zu Gewalt geführt. Die weltgrößten Coltan-Reserven, riesige Kupfer-, Diamanten-, Zinn- und Goldvorkommen sowie mehr als 63 % des weltweiten Kobalts werden von bewaffneten Banden ausgebeutet. Diese verkaufen die Ressourcen an Unternehmen und reiche Staaten, die Telefone, Computer, Batterien und zunehmend auch erneuerbare Energietechnologien herstellen wollen.
In dem von den Milizen inszenierten Chaos lassen sich Mineralien leichter nach Ruanda schmuggeln, wo sie exportiert werden. Nach Schätzungen des US-Finanzministeriums wurden im vergangenen Jahr mehr als 90 % des Goldes der DRK in Länder wie Ruanda und Uganda geschmuggelt. Dort wird es raffiniert und hauptsächlich in die Vereinigten Arabischen Emirate exportiert. Ruanda ist auch ein führender globaler [Exporteur von https://im-mining.com/2014/12/18/rwanda-tops-the-worlds-coltan-columbite-tantalite-exports/#:~:text=Rwanda%20is%20now%20the%20world's,of%20the%20country's%20production%20capacity.andes.), obwohl es einer der kleinsten Mineralienproduzenten Afrikas ist. Ohne Konfliktmineralien stimmen die Zahlen nicht.
In einer Solidaritätsaktion vor und im britischen Parlament verurteilten die Rebell:innen die britische Regierung dafür, dass sie Ruanda riesige Summen für ihre extreme Asylpolitik zur Verfügung stellt und damit indirekt den Diebstahl natürlicher Ressourcen in Höhe von 24 Billionen Dollar aus der DRK ermöglicht.
Rebell:innen vor dem britischen Parlament protestieren gegen die Finanzierung von Gewalt in der DRK.
Die internationalen Geldgeber sehen Ruanda als nützliche Regionalmacht, über die sie Afrika weiter ausplündern können. Die Wirtschaft des Landes wächst, und die Infrastruktur entwickelt sich rasant. Doch dieses Wachstum kommt nur einer kleinen Elite zugute, während die ruandische Regierung immer autoritärer wird und Menschenrechtsverletzungen zunehmen.
"Wir sind Zeugen einer zynischen Geostrategie und eine Politik der Doppelmoral", sagt ein Rebell in Goma. "Wir sehen, was in der Ukraine und in Gaza passiert. Warum nicht, was in der DRK geschieht? Warum gibt es keine Sanktionen gegen Ruanda, das diese Milizen offiziell und offensichtlich unterstützt?"
Rebell:innen der DRK fordern dringend einen grünen Umbruch, bei dem Gerechtigkeit an erster Stelle steht, anstatt neuer Einnahmequellen, und der die koloniale Ausbeutung ein für alle Mal beendet. Andernfalls wird sich unser grüner Umbruch mit dem Blut kongolesischer Männer, Frauen und Kinder rot färben - ein Kollateralschaden zur Bereicherung der gleichen alten rassistischen Eliten.
Folge der XR Goma Universität auf Facebook.
Aktions Überblick
3. FEBRUAR | Den Haag, Niederlande: Rund 2000 Rebell:innen kehren auf die A12 zurück, um das Ende der enormen Subventionen für fossile Brennstoffe ihrer Regierung zu fordern. Dies war die 36. Blockade der Autobahn durch Rebell:innen, aber die erste, seit dem Beschluss des niederländischen Parlaments im Oktober 2023, bestimmte Subventionen neu zu bewerten oder sogar abzuschaffen. Seitdem hat der niederländische Senat gegen jede Änderung gestimmt, und alles blieb beim Alten. Später im Monat blockierten 40 Rebell:innen das Finanzministerium angesichts seiner Untätigkeit bei Subventionen. Eine weitere A12-Blockade wurde für den 6. April angekündigt.
4 FEB | Kigali, Ruanda: Aktivist:innen der Scientist Rebellion protestieren vor dem ugandischen Hochkommissariat und der Botschaft der DRK, um ein Ende der EACOP und der Versteigerungen von Torfgebieten in der DRK für die Ölexploration zu fordern.
9 FEB | Johannesburg, Südafrika: XR Gauteng protestiert vor dem Hauptsitz der Standard Bank und fordert, dass sie die Unterstützung der riesigen Ölpipeline EACOP sowie verschiedener Gas- und Kohleprojekte in ganz Afrika einstellt. Die Polizei löste den kleinen, friedlichen Protest auf, aber die Rebell:innen versprachen, jeden Freitag wiederzukommen, bis die Bank ihre Forderungen erfüllt.
13. FEB | Budapest, Ungarn: Rebell:innen konfrontieren den Präsidenten des Ölkonzerns Shell Ungarn während seiner Rede an der Corvinus-Universität und werden (bedauerlicherweise) von Kommilitonen weggeschleppt. Foto: Dániel Alföldi
14 FEB | Italien: XR Italien startet am Valentinstag Aktionen in acht Städten, um die toxische Beziehung ihrer Regierung mit dem Klima zu verurteilen. Die Rebell:innen in Turin (im Bild), Mailand, Bologna, Treviso, Rom, Udine, Bari und Palermo erinnerten die Menschen mit ironischen Straßenaktionen an die Rekordtemperaturen, Überschwemmungen und Dürren, von denen das Land im vergangenen Jahr betroffen war.
17-29 FEB | Viiankiaava, Finnland: Rebell:innen setzen Stahlrohre, Schlösser und Stative ein, um wiederholt eine Probebohrung in einem arktischen Feuchtgebiet in Nordfinnland zu verhindern. Die Bergbauindustrie will in dem Naturschutzgebiet Nickel und Kupfer abbauen, und XR Elokapina setzt seine unglaubliche Kampagne fort, um sie zu stoppen. Lockere Sicherheitsrichtlinien, Sperrzäune und ständiges Sicherheitspersonal haben ihre Arbeit erschwert, aber die Rebell:innen aus Finnland und Schweden stören weiterhin die Bohrgeräte und fahren in Teams von 40 bis zu einer/einem Einzelnen zur Baustelle.
1. MÄRZ | Buenos Aires, Argentinien: Rebell:innen schließen sich einer Allianz von Demonstrant:innen vor dem Nationalkongress an, um ihren neuen Präsidenten während seiner Rede zur Lage der Nation genau zu beobachten. Kürzlich bezeichnete er den Kongress als "Rattennest", nachdem dieser sein umweltfeindliches Omnibus-Gesetz abgelehnt hatte, das es den Konzernen erlaubt hätte, die natürlichen Ressourcen des Landes ungestraft zu plündern. In der Zwischenzeit haben seine drastischen wirtschaftlichen Kürzungen zu einer rasant steigenden Inflation und einer zunehmenden Armut in ganz Argentinien geführt.
2. MÄRZ | Berlin, Deutschland: Inspiriert von der Kampagne von XR Niederlande, blockiert ein Bündnis "Stop Fossil Subsidies", darunter auch Rebell:innen, eine Hauptstraße. 400 Aktivist:innen forderten ein Ende der Subventionen für fossile Brennstoffe und prangerten Pläne für einen Autobahnausbau in der Gegend an. Auf 13 Mrd. Euro deutsche Steuergelder, die für den Umweltschutz ausgegeben werden, kommen mindestens 48 Mrd. Euro für umweltschädliche Subventionen.
2 März | Brüssel, Belgien: Inspiriert von der Kampagne von XR Niederlande und unterstützt von niederländischen Rebell:innen, die zu Besuch waren, fordert XR Belgien ebenfalls ein Ende der Subventionen für fossile Brennstoffe! 150 Rebell:innen störten den Stadtverkehr, bis sie von der Bereitschaftspolizei eingekreist und auf den Bürgersteig gezwungen wurden. In dem Land stehen Wahlen bevor, und die Rebell:innen planen eine Welle von Aktionen bis zum Wahltag. Foto: @Engrainagemedia
2 März | Lyon, Frankreich: 400 Aktivist:innen von XR Lyon und Youth For Climate Lyon besuchen Arkema, eine Fabrik, die PFAS alias forever chemicals herstellt, welche die Flüsse, den Boden und das Trinkwasser der Region verseucht haben. Aktivist:innen erklommen das Gebäude, warfen Transparente ab, aktualisierten das Firmenlogo und blockierten die Eingänge. Ein Heer von Bereitschaftspolizisten rückte an, um das umweltzerstörerische Unternehmen zu schützen, und setzte Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um den Protest aufzulösen, wobei drei Personen schwer verletzt wurden.
4 März | Dublin, Irland: Rebell:innen versammeln sich mit dem Sensenmann vor einer Bankenkonferenz, die von JP Morgan gesponsert wird, der weltweit schlimmsten Bank, wenn es um Investitionen in fossile Brennstoffe seit dem Pariser Abkommen geht. Einen Bericht über die Aktion kannst du aus erster Hand auf der XR Ireland Website lesen. Foto: E Connolly
Menschen von XR:
Precious, Sambia
Precious setzt sich für ein neues Gesetz zum Schuldenerlass in Lusaka, Sambia, ein.
Ich gründete XR Sambia im Jahr 2018, nicht lange nachdem Extinction Rebellion zum ersten Mal erschien. Ich war nicht völlig neu im Klimaaktivismus, denn ich hatte mich hier in Lusaka, wo ich lebe, bei der Citizens' Climate Lobby engagiert.
Als wir XR Sambia ins Leben riefen, schlossen sich uns viele Menschen an, doch in den letzten Jahren war es schwieriger, eine große Zahl von Mitgliedern zu gewinnen. Dennoch gibt es ein Kernteam von etwa 20 Personen, und wir arbeiten hart daran, Aktionen zu planen und unsere Mitbürger:innen über die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels aufzuklären.
Die Klima- und Umweltkrise ist mir schon seit langem bewusst. Ich bin in einem Dorf am Rande eines großen Waldes aufgewachsen, und als ich älter wurde, sah ich, dass der Wald immer mehr abgeholzt wurde. Mein Aktivismus begann dort mit der Wiederaufforstung: Ich brachte die Menschen vor Ort dazu, für jeden gefällten Baum einen neuen zu pflanzen.
In meinem Heimatdorf gab es in den letzten Jahren immer mehr Überschwemmungen, und das Haus meines Vaters wurde bei einer besonders schweren Überschwemmung zerstört. Auch die Dürren werden immer schlimmer, und all das treibt die Preise für Lebensmittel in die Höhe. Viele Menschen haben nicht genug zu essen, und viele Mädchen können nicht zur Schule gehen, weil sie einfach zu hungrig sind.
Besonders schlimm ist, dass Sambia so wenig zu den Treibhausgasemissionen beigetragen hat, wir aber so sehr leiden. Die Angst ist hier sehr groß, da wir mit mehr und schlimmeren Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfällen konfrontiert sind. Manchmal möchte ich den Aktivismus aufgeben - es gibt so viel Leid. Aber es bringt mich auch dazu, weiterzumachen, denn wir müssen weiter kämpfen, um dieses Leid zu beenden und unser Leben zu verbessern. Wir haben keine andere Wahl.
Bei XR Sambia arbeiten wir in vielen Bereichen, darunter Zugang zu sauberem Wasser, Plastikverschmutzung und Klimabildung. Im Moment konzentrieren wir uns sehr auf den Schuldenerlass, denn ein Land wie meines kann nicht viel gegen die Klimakrise tun, solange es mit so vielen Auslandsschulden belastet ist.
Mehr als ein Drittel des sambischen Jahreshaushalts wird für die Rückzahlung von Schulden aufgewendet. Deshalb kämpfen wir zusammen mit Debt for Climate für den Erlass dieser ungerechten Schulden durch den IWF, die Weltbank und Unternehmen wie BlackRock.
Wir wollten im Rahmen der Kampagne "Insure Our Future" eine Aktion im Zentrum von Lusaka veranstalten, aber wir konnten nicht weitermachen, da die Polizei uns keine Genehmigung für den Protest erteilte. Ich habe jedoch an einer Aktion von Mothers* Rebellion am Internationalen Frauentag teilgenommen, und im April organisieren wir zusammen mit Debt for Climate einen Marsch anlässlich einer Tagung des IWF und der Weltbank. Im Mai werden wir erneut am Afrikanischen Befreiungstag demonstrieren.
Die Situation ist sehr schwierig, aber ich kämpfe weiter und hoffe, dass wir die Schulden erlassen bekommen, die Verschmutzung des Planeten beenden und die Dinge für uns und unsere Kinder viel besser werden.
Wenn du irgendwo auf der Welt eine:n Rebell:in kennst (oder selbst einer bist), der eine Geschichte zu erzählen hat, melde dich unter xr-newsletter@protonmail.com
Muss man gelesen, gesehen, gehört haben
Die 'Yes Marbles' schließen sich der A12-Blockade in den Niederlanden an - geeignete Beamt:innen mit Ölpumpen als Gehirn.
Bericht: Die Versicherer, die heimlich den US-Methangas-Boom unterstützen
Das Rainforest Action Network und Public Citizen enthüllen, wie mindestens 35 globale Versicherungsunternehmen die Infrastruktur für verflüssigtes Methangas im US-Golfsüdosten finanzieren, die, wenn sie gebaut wird, die gleichen jährlichen Emissionen wie 239 Kohlekraftwerke ausstoßen wird.
Bericht: Der Betrug des Plastikrecyclings
Im selben Monat, in dem in einer Studie Mikroplastik in jeder menschlichen Plazenta gefunden wurde, veröffentlichte das Centre for Climate Integrity einen Bericht darüber, wie Big Oil und die Kunststoffindustrie seit mehr als 50 Jahren für das Recycling werben, obwohl sie wissen, dass es keine praktikable Lösung für den Plastikmüll ist. Wie ekelhaft können diese Leute noch werden?
Musikvideo: Bosembo von Ben Kamuntu & Ben Man (4 Min.)
Dieses kraftvolle Lied von Mitgliedern der Goma Slam Session, einem Kollektiv junger Dichter:innen und Rapper:innen aus der Demokratischen Republik Kongo, ist Teil einer Kampagne, die Gerechtigkeit für die Verbrechen anstrebt, die in dem Land von 1993 bis heute begangen wurden, einschließlich derer, die im Bericht des UN Congo Mapping Project dokumentiert sind.
Bericht: UN Global Resources Outlook 2024
Die weltweite Entnahme natürlicher Ressourcen wird bis 2060 um 60 % zunehmen - mit katastrophalen Folgen für Klima und Umwelt. So lautet die Schlagzeile dieses neuen UN-Berichts. Die Ausbeutung der Rohstoffe der Erde ist seit 1970 um fast 400 % gestiegen und ist bereits für 60 % der Auswirkungen der globalen Erwärmung, 40 % der Luftverschmutzung und mehr als 90 % des globalen Wasserstresses und des Verlusts der biologischen Vielfalt verantwortlich. Ernsthaft Leute, entweder der Kapitalismus stirbt oder wir.
Artikel: Mothers* Rebellion - Ein Blick aus Kenia
Mothers* Rebellion hat ihre vierte globale Rebellion gestartet (über die wir in der nächsten Ausgabe berichten werden). Dieses Interview mit einer jungen Mutter in Nairobi gibt einen Einblick in die Bedeutung dieser Bewegung für Aktivist:innen im globalen Süden und wie sie sich mit ihnen weiterentwickeln kann.
Ankündigungen
Tag der Erde: Melde deine April-Aktionen an!
APRIL | Weltweit
Der Tag der Erde steht vor der Tür, nur noch gut zwei Monate! EARTHDAY.ORG (EDO), die weltweiten Organisator:innen des Earth Day, möchten ihre Arbeit vorstellen und die Mobilisierung zu XR-Veranstaltungen während des Earth Month unterstützen.
Bitte melde deine April-Aktionen hier an, um EDO-Aktivist:innen auf deine Veranstaltungen aufmerksam zu machen.
Setze dich mit Evan Raskin, dem Leiter der Earth Day-Kampagne, unter raskin@earthday.org in Verbindung, um Medienhighlights und mögliche finanzielle Unterstützung zu besprechen.
Plan Z Kurzfilm
In Kürze
Warum sollten Wissenschaftler:innen wegen des Klimawandels gegen das Gesetz verstoßen?
Der kurze Dokumentarfilm "Plan Z: From Lab Coats to Handcuffs" (Plan Z: Von Laborkitteln zu Handschellen) begleitet den Psychologieprofessor Colin, die Biologin Abi und den Mitbegründer von "Scientists for XR", Aaron, auf ihrem Weg zum zivilen Ungehorsam.
Sieh dir den beeindruckenden Trailer an, spende für die laufende Produktion und melde dich auf der offiziellen Website des Films an, um Informationen zur Veröffentlichung zu erhalten.
Danke
17 FEB | Kopenhagen, Dänemark: Voller Liebe und Wut veranstalten Rebell:innen und Aktivist:innen der Scientist Rebellion Nordic eine Blockade des Kopenhagener Flughafens zum Valentinstag, um ein Verbot von Privatjets zu fordern. Wäre das nicht schön?
Vielen Dank fürs Lesen, Rebell:in. Wenn du Fragen oder Anregungen hast, freuen wir uns über deine Nachricht. Kontaktiere uns unter xr-newsletter@protonmail.com
Dieser Newsletter wird dir von XR Global Support, einem weltweiten Netzwerk von Rebell:innen, die unsere Bewegung wachsen lassen, zur Verfügung gestellt. Wir brauchen Geld für diese wichtige Arbeit.